Businessplan


Für die Neugründung einer Firma ist ein genaues schriftliches Konzept, ein sogenannter Businessplan unabdingbar. Der Businessplan ist mehr als nur die Beschreibung des geplanten Projekts. Er ist zugleich der Realisierungsfahrplan, er gibt Auskunft über die Führung des Betriebs, enthält wirtschaftliche Analysen über Umsätze und Kosten, über Gewinne und Wachstum des Unternehmens.

Ein guter Businessplan enthält alle Informationen, die ein Investor braucht, um sich für oder gegen die Finanzierung des beschriebenen Projekts zu entscheiden. Er ist übersichtlich strukturiert, es werden nur Fakten ohne Umschweife dargestellt. Der Businessplan umfaßt ca. 20 bis 30 Seiten, inklusive aller Anlagen.

Struktur des Businessplans

Executive Summary
Jeder Businessplan beginnt mit einer maximal 2 Seiten langen Zusammenfassung. Diese Zusammenfassung soll dem Leser ein umfassendes Bild des Projekts vermitteln. Sie entscheidet oft darüber, ob der Rest des Businessplans gelesen wird oder nicht. Daher muß die Zusammenfassung alle wichtigen Aspekte enthalten und das Interesse des Lesers wecken.

Geschäftsidee
Hier stellen Sie Ihre Geschäftsidee vor. Schildern Sie zunächst das Problem, das Ihre Idee lösen wird, aus der Sicht der Kunden. Beschreiben Sie, wie Ihr Konzept dieses Problemlösen wird und erläutern Sie insbesondere, was Ihr Konzept von anderen unterscheidet. Stellen Sie die Vorteile heraus, die der Kunde hat, wenn er Ihren Service nutzt, bzw. Ihr Produkt benutzt. Wichtig ist, den Nutzen aus der Sicht der Kunden zu dokumentieren denn damit demonstrieren Sie die zu erwartende Kundenakzeptanz. Wenige grafische Darstellungen, wie z.B. ein Bild des Produkts oder ein Diagramm der Kostenersparniss des Kunden mit Ihrem Produkt tragen zum besseren Verständnis bei. Vermeiden Sie es aber, zu sehr ins Detail zu gehen. Insbesondere langwierige technische Erklärungen sind für Investoren wenig interessant.

Unternehmerteam
Ob ein Investor bei Ihnen einsteigt oder nicht hängt wesentlich davon ab, ob er es Ihnen und Ihrem Team zutraut, das geplante Projekt zum Erfolg zu führen. Denn egal wie gut eine Geschäftsidee auch sein mag, sie steht und fällt mit den Menschen, die dahinter stehen. Aus der Sicht eines Investors besteht ein ideales Unternehmerteam aus 3 bis 6 Personen, die im Idealfall durch ihre individuelle Ausbildung und Erfahrung alle wichtigen Bereiche des Unternehmens abdecken. Die Aufgaben innerhalb dieses Gründerteams sollten klar verteilt sein, die einzelnen Mitglieder sollten sich also möglichst gut ergänzen. Im Vordergrund steht immer der gemeinsame Geschäftserfolg.

Stellen Sie die einzelnen Mitglieder des Gründerteams kurz vor, zeigen Sie die Erfahrungen und Fähigkeiten jedes einzelnen auf und erläutern Sie, weshalb er sich für seinen Aufgabenbereich innerhalb des Teams besonders eignet.

Erläutern Sie anschließend auch, welche Fähigkeiten und Erfahrungen in Ihrem Team noch fehlen. Wenn Sie z.B. noch einen leitenden Mitarbeiter für eine bestimmte Aufgabe suchen, sollten Sie dies nicht verheimlichen. Es zeigt vielmehr, dass Sie alle Aspekte bedacht haben und Ihre Fähigkeiten und Aufgaben richtig einschätzen.

Markt und Marketing
Hier erhält der Leser zunächst einen Überblick über den Markt, den Sie in Zukunft bedienen wollen. Welche Umsätze werden in diesem Markt erziehlt, wie haben sich diese Umsätze in letzter Zeit entwickelt und wie sieht die prognostizierte Entwicklung in Zukunft aus? Eventuell untermauern Sie Ihre Ausagen mit konkreten Zahlen, vielleicht in Form eines Diagramms.

Nach dieser Übersicht über den Markt im allgemeinen stellen Sie nun dar, welche Kunden speziell für Sie in Frage kommen und warum. Beleuchten Sie die Konkurrenz, erklären Sie, welche Vorteile Sie dem Kunden gegenüber den einzelnen Konkurrenten bieten oder warum Ihr Konzept so einzigartig ist. Für wieviele Verbraucher innerhalb Ihres Gesschäftsbereichs ist Ihr Produkt interessant und wieviele davon glauben Sie, wirklich als Kunden innerhalb eines bestimmten Zeitraums gewinnen zu können?

Beschreiben Sie Ihre Marketingstrategie, wie Sie Ihre zukünftigen Kunden ansprechen wollen und wie Sie Ihre Firma am Markt positionieren wollen. Dazu gehören alle geplanten Marketingaktionen, wie z.B. Anzeigenwerbung, direkte Ansprache der Kunden oder strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen. Welchen Einfluß hat die Gestaltung des Produkts und die Preisgestaltung auf die Vermarktung und wie wird der Vertrieb organisiert. Alle Angaben müssen schlüssig und logisch sein und sollen dem Leser zeigen, dass Sie alle Facetten Ihres Marktes bedacht und geprüft haben.

Risiken
Jedes Geschäft enthält Risiken. Wenn Sie zeigen, dass Sie die Risiken Ihres Geschäfts kennen und abschätzen können, steigern Sie Ihre Glaubwürdigkeit gegenüber Investoren. Erläutern Sie, von welchen Faktoren der Erfolg des Unternehmens abhängt und wie Sie die Risiken von vorn herein vermeiden werden.

Organisation
In diesem Kapitel wird der genaue Geschäftsablauf erläutert, von der Entstehung des Produkts bis zur Auslieferung an den Kunden, bzw. der genaue Ablauf Ihrer Dienstleistung. Stellen Sie besonders die Bereiche in den Vordergrund, die Sie von anderen Unternehmen unterscheidet und die den Kunden und Ihrem Unternehmen besondere Vorteile bringen, wie z.B. Einsparungen gegenüber herkömmlichen Methoden.

Realisierung
Der zeitliche Ablauf der Firmengründung unterteilt sich in verschiedene Phasen. Planung, Testphase, Markteinführung, Expansion sind einige der Schritte, die Ihr Unternehmen durchlaufen wird. Stellen Sie einen Zeitplan auf, wann einzelne Meilensteine in dieser Entwicklung erreicht werden sollen. Achten Sie darauf, dass dieser Zeitplan möglichst realistisch ist, denn größere Abweichungen bei der Realisierung führen zwangsläufig zu einem Vertrauensverlust der Investoren.

Finanzierung
Nun kommen die Zahlen auf den Tisch. Hier sollte der Investor erfahren, wieviel Kapital insgesamt benötigt wird, woher das Kapital kommen soll und welche Rendite erwartet wird. Dabei sollte auch deutlich werden, wie eine Beteiligung eines Investors genau aussehen soll und wie der Investor sein Geld zurück erhalten wird.

Ein Finanzplan klärt, wieviel Kapital Sie insgesamt brauchen und wofür das Geld verwendet werden soll. Die Ausgaben unterteilen sich in Investitionen in die Ausstattung der Firma (Maschinen, Büroeinrichtung, etc.), in Betriebsstoffe oder Rohmaterialien zur Herstellung von Produkten und in die laufenden Kosten für den Geschäftsbetrieb. Während sich die Ausgaben meist durch Erfahrungswerte und Recherchen in der Branche kalkuliert werden können, sind Sie bei den Einnahmen auf angenommene Werte angewiesen. Hier sollten Sie darlegen, warum Sie mit welchen Einnahmen rechnen. Stellen Sie die angenommenen Einnahmen den geplanten Ausgaben gegenüber. Daraus ergibt sich, wieviel Kapital zum Betrieb der Firma zugeschossen werden muß, bis der Breakeven, also der Punkt an dem Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen sind, erreicht wird.

Anhand einer Tabelle sollten Sie eine Finanzplanung über 5 bis 10 Jahre, je nach Art Ihres Projekts, darstellen. Dieser Plan stellt Ertrag und Aufwand gegenüber und gibt Auskunft über das zu erwartende Betriebsergebnis. Naturgemäß wird dieser Plan in der Startphase einen Verlust ausweisen, der nach Erreichen des Breakeven in Gewinn übergeht, der dann suksesive ansteigen sollte. Nur wenn der Gewinn in einem überschaubaren Zeitraum den anfänglichen Verlust deutlich übersteigt ist Ihr Konzept rentabel und damit für Investoren interessant.

Der Cashflowplan stellt die Geld-Eingänge und -Ausgänge gegenüber und ermittelt, wann welches Kapital wofür zur Verfügung stehen muß.

Anlagen
Erläuterungen zu den Angaben im Businessplan können als Anlagen angefügt werden. Häufige Anlagen sind grafische Darstellungen von Cashflow, angenommener Bilanz und Erfolgsrechnung. Lebensläufe der wichtigsten Mitglieder des Unternehmerteams können hier eventuell auch angefügt werden. Bilder des Produkts oder grafische Darstellungen der verwendeten Technik sind weitere typische Anlagen.